Arianna Tricomi - Einfach nur Skifahren
Shownotes
Unser heutiger Gast versteht dieses Jahr zum ersten Mal, wieso Menschen den Winter hassen. Normalerweise ist Ari Tricomi immer auf der Suche nach frischem Powder und den nicesten Lines. Allerdings hat sich die dreifache Weltmeisterin und Red Bull Athletin Ende letzten Jahres das Kreuzband gerissen. Wie geht sie mit der Situation um? Welche Träume hat Ari und wie wird ihr Weg nach der Verletzung weitergehen? Und wie hat man eigentlich Spaß am Leben? Über all das spricht sie mit Phil und David in dieser Folge BASEFIVE on air.
Die Energiespender der heutigen Protagonist:innen sind: Ari: Eier zum Frühstück Phil: Podcast mit Ida-Sopie Hegemann David: Trockenbürsten
Am 31.12.2021 hat auf einer Talbfahrt Aris Knie plötzlich nachgegeben. Die Diagnose: Kreuzbandriss, Miniskusriss und eine Schienbeinkopffraktur. Glücklicherweise konnte sie gleich am 01.01. operiert werden. Seitdem hat Ari natürlich mit einigen Tiefs zu kämpfen, allerdings sei zu dem Zeitpunkt der Verletzung ihr Mindset nicht besonders gut gewesen und ein Stopp hat ihr als Skifahrerin auch gut getan. In den vergangen Jahren ist alles sehr schnell passiert, weshalb sie nie die Möglichkeit hatte, wahrzunehmen, was sie alles geschafft hat. Sie hat sich selber zu viel Druck gemacht und viele Entscheidungen mit dem Kopf getroffen statt mit dem Herzen “und das bin nicht ich”. Sie hat viel unterdrückt und Entscheidungen auch aus finanziellen Gründen getroffen. In Zukunft möchte sie sich mehr Zeit für ihre eigenen Skiträume nehmen und hat beschlossen, keine Contests mehr zu fahren. Außerdem wusste sie vor der Verletzung nicht so ganz, warum und für wen sie überhaupt noch Skifährt. Für sich? Für die Sponsoren? Für das Geld? Jetzt ist ihr klar geworden “Ich mache das, weil ich es liebe!”
Jedes Mal, wenn sie in ihre Bindung steigt, hat Ari das Gefühl, immer Kind zu bleiben. Sie dachte, sie werde etwas verantwortlicher, wenn es auf die 30 zugeht, “aber wenn ich ehrlich bin, denke ich jeden Tag nur an Backflips”, sagt Ari. Die Liebe zum Skifahren und dieses Kindheitsgefühl hat sie von ihrer Mama. Schon als Kind hatte die Südtirolerin ihren eigenen Kopf und hat sich ungern an Regeln gehalten. Von 6-16 ist sie klassisch Ski Alpin gefahren, aber dabei auch immer lieber um Bäume im Powder statt um Tore. Als Ari 16 war, sind 2 gute Freunde von ihr unter einer Lawine gestorben. Das hat in ihr einiges ausgelöst und ihr ein Bewusstsein für die Gefahren am Berg verschafft. Mit 16 hat sie ihre Alpin Ski an den Nagel gehängt und ist anschließend 4 Jahre Slope Style gefahren. Nach dem Eintritt der FIS und einem Jahr Weltcup hat Ari aber auch gemerkt, das sie in diesen Kosmos nicht reinpasst und war ein bisschen orientierungslos.
Kurz danach ist sie nach Innsbruck gezogen, um dort Physiotherapie zu studieren. Nebenbei ist sie noch ein paar Contests gefahren und hat sich für die World Tour qualifiziert. Nachdem sie die Uni abgeschlossen hat, wollte sie sich voll und ganz auf Skifahren konzentrieren. Mit der Tour hat sie genau gefunden, wonach sie sucht - eine kleine Gruppe mit guten Freund:innen, in der man so sein kann wie man ist.
Eine Verletzung und das Corona-Jahr haben Ari aber realisieren lassen, dass sie etwas Abstand nehmen und mehr an eigenen Projekten arbeiten möchte. Gemeinsam mit Marco Tribelhorn entstand im April "Na Vita De Nëi".
Auch ein Lawinenunfall, bei dem ein 15-jähriger Jugendlicher ums Leben kam, prägte Ari tief. Kurz nach dem Unfall kam sie zur Unglücksstelle. Um ihre Gefühle zu verarbeiten, nahm sie ihre Gedanken als Video auf und stellte es auf Instagram. Im Podcast spricht sie über die Verantwortung, die man als Athlet:in und Sport-Influencer:in auf Social Media hat. Denn oftmals haben die Leute keine Zeit, sich über die Lawinen-Situation zu informieren und vertrauen auf die Bilder in Instagram-Storys.
Aris Message: Man sollte sich immer bewusst machen, was über und unter einem ist. Was sieht das Worst Case Szenario aus und wie entkomme ich der Situation? Sie empfiehlt auf jeden Fall, regelmäßig Kurse zu machen. Und das aller Wichtigste: Man kann auch in nicht gefährlichem Gelände Spaß haben.
Wie man sonst Spaß am Leben hat, sagt uns Ari in ihren 5 Tipps:
- Nimm dich selbst nicht zu ernst.
- Erzwinge nichts: Mache keine Sachen, auf die du keine Lust hast!
- Genieße den Moment.
- Feiern: Das Leben feiern, sich selber und Freunde feiern.
- Gemeinschaft!
Photocredits: Tobias Zlu Haller
Schickt uns gerne jederzeit euer Feedback, Anregungen und Fragen an podcast@basefive.at. Außerdem freuen wir uns über eine positive Bewertung auf Spotify / Apple Music.
Vielen Dank an StokeSix für die Produktion von BASEFIVE on air.
P.S.: Ihr findet die BASEFIVE natürlich auch auf den verschiedensten Social Media Kanälen! Schaut doch mal vorbei und lasst ein paar nette Grüße da ;-)
Liked uns bei Facebook und folgt uns bei Instagram oder LinkedIn
Neuer Kommentar