Prof. Dr. Christian Fink - Leistungssport im OP-Saal

Shownotes

Prof. Dr. Christian Fink ist Facharzt für Unfallchirurgie, Sporttraumatologie, Orthopädie und Traumatologie mit einer Spezialisierung für Kniechirurgie in seiner eigenen Praxis Gelenkpunkt. Sein großes Interesse für das Knie und insbesondere Kreuzbänder hat er schon zu Beginn seines Studiums entwickelt. Inzwischen operiert Christian Fink eine Vielzahl von Profisportlern und anderen Prominenten. In einem Jahr führt er ca. 360 OPs durch. Phil und David wollen von ihm erfahren, wie man überhaupt ein Spezialist wird und wie man sich als Arzt einen Namen im Profisport macht.

“Das Wichtigste ist, dass man Interesse an etwas hat”. Christian Fink ist fasziniert von der Mechanik des Knies. Bereits in seiner Dissertation hat er sich mit dem Kreuzband auseinandergesetzt und war anschließend Teil einer ACL Study Group in den USA. Während und nach seiner Ausbildung hat er immer alle Chancen genutzt, um sein Wissen zu erweitern. Auf verschiedenen Kongressen lernte er viele Spezialisten kennen und tauchte immer tiefer in die Materie ein.

Über Kontakte in den Skisport kamen die ersten Athleten zu Christian in Behandlung. Eines Tages rief der langjährige Mannschaftsarzt des FC Bayern Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt bei ihm an und schickte anschließend einige Profisportler zu ihm. Seither lagen einige große Namen bei Christian auf dem OP Tisch. Unter anderem unsere ehemaligen Podcast-Gäste Aleksander Kilde und Alex Prast. Besonders die Geschichte von Alex hat ihn auch nachts beschäftigt. Die OP habe ihm alles abverlangt, was er in 30 Jahren gelernt hat. Der intensive Kontakt zu seinen Patienten außerhalb der Praxis, ist das was Christians Arbeit ausmacht. Für ihn dient dieser Austausch aber auch der eigenen Beruhigung. Eine wichtige Rolle spielt auch die Art der Kommunikation: Der Zeitraum der Operation ist nie der Punkt, um zu sagen “Das wird nichts mehr” - abgerechnet wird immer am Ende.

Bei all den Profisportlern, die er behandelt, wollen wir natürlich erfahren, ob Christian überhaupt noch “Nicht-Sportler” operiert. Tatsächlich machen diese 90% seiner Patienten aus. Er betont, dass diese nicht anders operiert werden als Athleten. Der große Unterschied liege in dem anschließenden Rehabilitations-Prozess. Deshalb ist der Austausch zwischen Physiotherapeuten, Trainern und Ärzten enorm wichtig. Den Satz “Make sports your dessert, never make it your main course” hält er für enorm wichtig. Außerdem hält er das Ziel als aufstrebender Arzt, später einmal Spitzensportler zu behandeln für die falsche Motivation.

Auch den Begriff “Routine-OP” betrachtet Christian kritisch. Jeder Fall hat Eigenheiten und in der Medizin gibt es immer Risiken. Die etwas höhere Nervosität bei OPs von Athleten sei nicht der Person, sondern der anschließenden medialen Aufmerksamkeit geschuldet.

Christian Fink ist auch dreifacher Familienvater. Eine Trennung von Arbeit und Freizeit ist bei ihm nicht wirklich möglich, aber für ihn auch nicht zwingend notwendig. Er weiß die Unterstützung seiner Familie sehr zu schätzen. Außerdem wird er von ihnen auch oft wieder gegroundet. Beim Skifahren können sie allerdings nicht mehr ganz patriotisch bleiben, wenn Aleksander Kilde einen Sieg einfährt.

Eine besonders wichtige Take-Home-Message von Christian: Man kann nur gut sein, in dem was man gerne tut.

Prof. Dr. Finks Top 5 Tipps nach einer Verletzung:

  1. schnelle und exakte Diagnose
  2. schnelle Einleitung einer Behandlung bei einem Arzt, dem man vertrauen kann
  3. parallele Einleitung der Therapie
  4. kleine Schritte machen und kurzfristige Ziele setzen, keine unerreichbaren langfristigen Ziele - der nächste Tag ist das Entscheidende
  5. nicht von Rückschlägen entmutigen lassen

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Vielen Dank an StokeSix für die Produktion von BASEFIVE on air.

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